Stellungnahme: Forderung nach Einschränkung von Golfplatz-Bewässerung bei Wasserknappheit in Niedersachsen
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Grüne Jugend fordert angesichts von Dürren eine massive Einschränkung der Golfplatzbewässerung bei Wasserknappheit. Eine derartige Ressourcenverschwendung für einen Sport, den sich die allermeisten Menschen nicht leisten können, sei schlichtweg nicht hinzunehmen, heißt es dabei unter anderem.
Zu dieser Forderung nimmt der GVNB wie folgt Stellung:
Golf als Vorbild im Bereich Wassermanagement und Integration
„Golf in der Kita und als Abiturfach Sport, 730 Sportstätten mit bald 700.000 Mitgliedern und mehr als eine weitere Million Interessierte, die den Schläger schwingen sowie deutschlandweite Programme zur Förderung der Artenvielfalt: Das, und noch viel mehr, ist Golf in Deutschland im Jahre 2023“, so beschrieb der Präsident des Deutschen Golf Verbands (DGV), Claus M. Kobold, stellvertretend auch für tausende in Vereinen ehrenamtlich Engagierte den deutschen Golfsport. Das Golfspiel, das weltweit zu den verbreitetsten sportlichen Freizeitaktivitäten zählt und in Deutschland die achtstärkste Sportart im Deutschen Olympischen Sportbund ist, als Luxushobby Weniger zu brandmarken, entbehrt somit jeder Grundlage. Der Golfsport steht aufgrund seines vielfältigen Angebots seit Jahren für Offenheit und Integration.
Neben der integrativen Kraft dient der Golfsport als Vorbild im Bereich Ökosystemleistung von Sportstätten. Die Hälfte der Flächen der 730 Golfplätze in Deutschland steht als Lebensraum für Flora und Fauna zur Verfügung und nur drei Prozent der Fläche werden besonders intensiv gepflegt. Seit Jahren engagieren sich die Verantwortlichen der Vereine und Verbände im zertifizierten Qualitätsmanagement Golf&Natur. Darüber hinaus kann die zunehmende Anzahl von Kooperationen mit Landesumweltministerien im Bereich „GolfBiodivers – Artenvielfaltsmaßnahmen auf dem Golfplatz“ als Leuchtturmprojekt bezeichnet werden. Golfanlage sind Teil der Lösung, nicht des Problems. In Zeiten zunehmender Trockenheit orientieren sich die Golfanlagen vermehrt und gezielt an das vom Arbeitskreis Golfplatzbewässerung des Deutschen Golf Verbandes erarbeitete „Leitbild eines zukunftsfähigen und ressourcenschonenden Bewässerungssystems“ und beschränken die Bewässerung immer häufiger verantwortungsbewusst auf das notwendige Minimum zum Erhalt der Vegetation. Als Grundlage dafür dient eine vorausschauende Beregnung unter Einbeziehung der Wetterberichte und eigener Wetterstationen. Zudem werden die Beregnungsmengen nach Bodenfeuchtmessungen und Ermittlung der Verdunstungsraten festgelegt. Als Weiteres wird bei der Gräserauswahl auf Hitze- und Trockenstressverträglichkeit geachtet.
Neben den Bestrebungen möglichst wenig Wasser zu verbrauchen, wird auch auf die Wasserart geachtet. Auf vielen Golfanlagen sind Beregnungsspeicherteiche vorhanden oder werden derzeit angelegt, die mit Regenwasser der Wintermonate und bei Starkregenereignissen im Sommer gefüllt werden. Das Prinzip „Schwammstadt“, sprich die Speicherung von möglichst viel Regen- bzw. Oberflächenwasser vor Ort, wird auf den Golfplatz übertragen. Im Einzelfall nutzen die Golfanlage auch Brauchwasser zur Bewässerung.
Die Symbiose zwischen Pflanzen, Tieren und Menschen ist das Kapital der Sportart Golf. Der Golfsport ist sich seiner Verantwortung bewusst und setzt sich weiterhin mit seiner Rolle zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels auseinander.
Von der integrativen Kraft des Golfsports konnte sich jeder und jede bei den Special Olympics World Games in Berlin vom 17. bis 25. Juni überzeugen. Golf ist seit 1995 eine der 26 Sportarten der globalen Inklusionsbewegung. Golf seht allen Menschen offen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hinrich Arkenau Geschäftsführer