Golf-Verband

Niedersachsen-Bremen e.V.

Bundesnotbremse: Hilfreich oder nicht?

Liebe Golferinnen, liebe Golfer,
 

nach langem Hin- und Her verabschiedete der Deutsche Bundestag auf Initiative der Bundesregierung die Zweite Novelle zum Infektionsschutzgesetz. Trotz Bedenken blockierten die Bundesländer die Gesetzesvorlage nicht, sodass sie auch den Bundesrat passieren und am 24. April in Kraft treten konnte. Im Kern geht es bei dieser Novelle um die in der Presse so genannte „Bundesnotbremse“, um Maßnahmen also, die ab einer bestimmten Pandemie-Gefahrenlage bundesweit einheitlich gelten sollen. Uns Golfer betrifft die Bestimmung, wonach ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 kein Mannschaftssport mehr ausgeübt werden darf, direkt: In jenen Landkreisen, die diesen 7-Tage-Inzidenzwert überschritten haben, käme (und kommt tatsächlich) Golfen als Mannschaftssport zum Erliegen,  und zwar von den „Freizeitsport“- Ligen“ bis hin zur leistungssportlich orientierten Deutschen Golf Liga (DGL), einschließlich der Bundesligen.

 

Was auf der politischen Ebene eher skeptisch aufgenommen wurde – die Ländern fühlten sich vom Bund geschurigelt – wurde im golferischen Bereich allerdings eher herbei gesehnt: eine klare Entscheidung des DGV, angesichts einer 7-Tage-Inzidenzlage von bundesweit über 160 und einer Zweidrittelmehrheit von Landkreisen mit in Kraft gesetzter „Bundesnotbremse“, den ersten Spieltag der DGL zu verschieben. Diese von einigen Landesgolfverbänden (unter ihnen auch der GVNB) vorgetragene Bitte lehnte der DGV jedoch ab und lud damit die Verantwortung auf untere Ebenen ab. In der Praxis wird dies dazu führen, dass (obwohl sonst immer auf Vereinheitlichung bedacht!) der Start der DGL in die Golf Saison 2021 einem Green gleicht, dass vom Schimmelpilz befallen ist: fleckig, uneinheitlich und kaum bespielbar. Eine Gesundheitsgefährdung von Amateursportlerinnen und –sportlern wird unnötig in Kauf genommen, zumal der DGV ein überzeugendes Turnier-Konzept vorgelegt hat, das mit einer Durchführung von Doppelspieltagen gute Aussichten bietet, die Saison sportlich zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Kein Wunder also, dass viele betroffene Clubs und Anlagen zusammen mit ihren Landesgolfverbänden „not amused“ waren.

 

„Amused“ waren hingegen die ca. 80 Jugendlichen, die am 24./25. April in den Altersklassen 14, 16 und 18 beim GVNB Ranglistenturnier an den Start gingen. Im Unterschied zum Mannschaftswettbewerb war Spielbetrieb als Einzelsport erlaubt. Da touristisches Reisen jedoch nicht erlaubt war, musste der Austragungsmodus geändert werden: Anstatt an zwei spielten die Jugendlichen nun zweimal 18 Löcher an einem Tag. Das tat ihrem Eifer keinem Abbruch, konnten sie sich doch erstmal seit über einem Jahr endlich wieder sportlich messen – zumal es um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft ging. Großer Dank gebührt dabei dem GC Oldenburger Land, der nicht nur seinen schönen Platz zu Verfügung stellte, sondern auch bei den Mitgliedern Verständnis fand, dass der Spielbetrieb am Wochenende für sie komplett zum Erliegen kam. Zusammen mit der vor Ort anwesenden GVNB-Geschäftsstelle setzte das Club-Management das Hygiene-Konzept erfolgreich um: Es gab in dieser Hinsicht „keine besonderen Vorkommnisse“. Dies gilt auch für den traditionellen Rydercup im Wettkampf der besten Profis und Amateure im GVNB. Nach einem Jahr Pause konnte er mit einem Hygienekonzept in Zweier-Flights durchgeführt werden. Die Professionals verteidigten den Titel mit einem Unentschieden, siehe Bericht.

 

Über die Zukunft des Golf Club Magazins konferierte der GVNB mit Vertretern des Jahr-Artopé-Joint-Venture-Verlags. Hierbei wurden Optimierungsbedarfe identifiziert und Weichenstellungen für die Einbeziehung einer noch größeren Leserschaft besprochen. Lesen Sie auch dazu den „Pitch aus dem Rough“ von GVNB-Vizepräsident Carl-Clemens Andresen.

 

Dass das Image des Golfsports bei der jungen Generation gar nicht so schlecht ist, belegt die unverhoffte Zusendung eines Bildes an den GVNB: Die Abiturientin Pia Fukas wählte als Motiv für das Sport-Plakat, das sie im Kurs-Unterricht malen sollte, die „The Open“-Siegerin Sophia Popov. Lesen Sie in dieser Ausgabe, was sie dazu bewog.

 

Ich wünsche Ihnen viele schöne Runden auf unseren weiterhin offenen Golfplätzen in Norddeutschland, einen baldigen Impftermin und bleiben Sie gesund!

GVNB-Präsident Gerhard Michalak
Sport-Plakat Sophia Popov von Pia Fukas
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