Anka Lindner blickt zurück (Teil 2): Viele Erinnerungen und noch mehr Stolz auf das GVNB-Team beim Mädchen-Länderpokal 2024
In diesem Jahr hat sich unser Mädchen-Team beim Mädchen-Länderpokal in Bad Saarow in besonderer Weise hervorgetan: Es ist nicht nur ein Team aus talentierten Spielerinnen, sondern aus acht echten Freundinnen geworden, die sich auf und neben dem Platz ohne Ausnahme unterstützt haben. Das war eine Stärke, die in jedem Moment des Turniers spürbar war.
Als ich den Palmer-Platz des GC Bad Saarow im August 2024 betrat, kamen viele Erinnerungen an frühere Erfolge zurück. Hier hatte ich als Spielerin mit der Damenmannschaft des GC St. Leon Rot 2011 und 2012 den Deutschen Mannschaftsmeistertitel gewonnen. Umso gespannter war ich, wie sich nun mein Team beim Mädchen-Länderpokal auf dem Platz präsentierten würde.
Die Zählspielqualifikation startete am Freitagmorgen phänomenal. Die neu formierten Viererpaare Anika Thomas und Louisa Bloomfield brachten trotz Doppelbogey an der 14 eine spitzenmäßige Even-Par-Runde ins Clubhaus. Lara Görlich spielte zusammen mit Esther Edou-Ondjii eine starke 72 (+1). Der Club zur Vahr-Vierer Xenia Nürnberger und Mieke Menken schwankte etwas schwankte etwas, doch die +13 war für die Wertung nicht relevant und nach dem Vormittag lagen unsere Mädchen auf dem zweiten Platz vor Bayern und NRW.
Entsprechend euphorisch ging es am Nachmittag in die Einzel Zählspiele. Hier kamen Carolin Volbert und Tuula Krüger zu ihren ersten Einsätzen überhaupt beim Mädchen-Länderpokal. Alle anderen Spielerinnen waren bereits im Vorjahr im Team. Schnell baute das Team aus Baden-Württemberg seine Spitzenposition aus, und die Bayerinnen erspielten sich mit klasse Einzelergebnissen den zweiten Platz. Lange Zeit sah es so aus, als könnten sich die GVNB-Spielerinnen den dritten Platz sichern, doch am Ende stand der 4. Platz zu Buche.
Am Samstagmorgen warteten also die Hamburgerinnen, die den 5. Platz mit 18 Schlägen Differenz zum GVNB in der Zählspielqualifikation erreichten.
Im Viertelfinale und Halbfinale am Samstag wird das Team aus einem Vierer und vier Einzeln zusammengestellt. Wie vorab ausgeklügelt, spielten wir im Lochspiel mit dem Vierer Tuula Krüger und Mieke Menken. Hamburg stellte im Vierer ihre nominell stärksten Spielerinnen zusammen, die sich allerdings an Tuula und Mieke die Zähne ausbissen. Die Hamburgerinnen gingen zwar mit einer 2 auf Führung auf die Back Nine, doch Tuula und Mieke kämpften bis zum Schluss für unser Team und holten einen halben Punkt.
Louisa Bloomfield fand im Lochspiel wieder zu ihrer gewohnt konstanten Form und ließ ihrer jungen Hamburger Gegnerin mit 6&5 keine Chance. Die weiteren Punkte für den 3,5-1,5 Sieg gegen die Hanseatic Eagles sammelten Esther Edou-Ondjii und Lara Görlich. Der erhoffte Einzug ins Halbfinale und somit als Top 4 aus dem Turnier zu gehen, wurde in der Mittagspause bejubelt, und unser Team ging mit einer Mischung aus Euphorie und Respekt in das Halbfinale gegen den Zählspielsieger aus Baden-Württemberg.
Im Halbfinale trafen wir auf die starken Spielerinnen aus Baden-Württemberg, die in ihrer Altersklasse aktuell in einer anderen Liga spielen. Wir wussten, dass es eine große Herausforderung sein würde, gegen ein so starkes Team zu bestehen. Unser Matchplay-Vierer-Duo Tuula Krüger und Mieke Menken startete furios und hielte lange sehr gut mit. Am Ende verbuchte der BWGV einen 2&1 Sieg. In den Einzeln zeigten die Spielerinnen aus Baden-Württemberg großes Golf. Zum Beispiel lag Esther Edou-Ondjiis Gegnerin 7 unter Par nach 9 Löchern. Das Endergebnis war 7&6, obwohl Esther auch 2 unter Par spielte. Louisa Bloomfield, Carolin Volbert und Xenia Nürnberger kamen nach ihren Matches zwar ohne Zähler ins Clubhaus, aber dennoch strahlend und voller Respekt vor der Leistung ihrer Gegnerinnen.
Neben den tollen Leistungen „meiner“ Mädchen, hat es mich stolz gemacht, wie oft das Team für seine Höflichkeit und Fairness Komplimente bekam.
Am Sonntag stand das Spiel um Platz 3 gegen Bayern an. Hier formierten wir wieder drei Vierer und sechs Einzel und stellten die vermeintlich Stärksten vorne auf. Die Bayerinnen stellten ihre Stärkeren Spielerinnen hingegen nach hinten, sodass das Spiel um Platz 3 Spannung versprach, besonders in den mittleren Partien.
Die Vierer am Vormittag waren lange ausgeglichen. Zum Ende der Partien gewannen Lara Görlich und Esther Edou-Ondjii mit 3&1 ihr Match. Fast zeitgleich standen die Niederlagen der Vierer Anika Thomas und Louisa Bloomfield sowie Tuula Krüger und Mieke Menken fest. Mit der festen Überzeugung, die ersten vier Partien aus den sechs Einzeln für uns entscheiden zu können, ging es in den Nachmittag – und der Start war nach Plan. Alle Matches waren sehr eng. Louisa ging früh 2 auf. Lara war stetig 1 auf. Esthers und Anikas Match waren ein auf und ab. Xenia und Mieke spielten gegen die besten Spielerinnen aus dem Zählspiel sowie aktuell Stärksten in ihren Altersklassen in Deutschland. Hier gingen die Punkte früh an Bayern. Zum Ende der Partien drehte Laras Gegnerin auf, und durch Sieg an der 18 hatten die Bayerinnen die benötigten fünf Punkte auf dem Konto und den verdienten 3. Platz gewonnen.
Ich bin unglaublich stolz auf den 4. Platz und die Leistung „meiner“ Mädchen. Sie haben nicht nur hervorragendes Golf gezeigt, sondern auch durch ihr faires und höfliches Auftreten Eindruck hinterlassen. Als Trainerin bin ich dankbar, dass dieses Team unseren Verband beim Jugendländerpokal so leidenschaftlich und würdevoll vertreten hat.