Golf-Verband

Niedersachsen-Bremen e.V.

Mädchen- und Jungenländerpokal 05.-07. Juli 2013

Von Carl-Clemens Andresen, GVNB-Jugendwart


Zu den Eigenheiten der Bundesrepublik Deutschland zählt der Föderalismus. Von Einheimischen oftmals verflucht, besonders von Eltern mit schulpflichtigen Kindern, die in ein anderes Bundesland ziehen, wird diese Besonderheit im Ausland oftmals bewundert. Weiss man vielerorts doch, dass zentral getroffene Entscheidungen nicht immer regionalen Gegebenheiten Rechnung tragen und dass die Vielfalt unterschiedlicher regionaler Lösungsansätze einen Markt für neue Ideen und Lösungswege schafft.


Der Jugendländerpokal ist solch ein Marktplatz neuer Ideen und Lösungswege. Als Mannschaftswettbewerb zwischen den einzelnen Landesverbänden konzipiert, zeigt sich hier, wer welche Wege in der Jugendförderung geht, wer Erfolge hat und wer Rückschläge verzeichnen muss.


In diesem Jahr wurde der Jugendländerpokal erstmals getrennt als Mädchen- und Jungenwettbewerb ausgetragen. Veranstalter war der Golfverband Mecklenburg-Vorpommern. Austragungsort war der Golfclub Strelasund mit seinen beiden anspruchsvollen Meisterschaftsplätzen, die sich in einem ausgezeichneten Pflegezustand befanden. Zusammen mit dem guten Wetter also die besten Voraussetzungen für guten Sport. Und der wurde von den Spielerinnen und Spielern aus den elf vertretenen Landesverbänden auch geliefert: Zwei Platzrekorde, viele Unterspielungen und ein reichlich rot eingefärbtes Leaderboard bei der Zählspielqualifikation sprechen für sich. Spätestens als im Klassischen Vierer ein Gespann aus Baden-Württemberg eine sagenhafte „8 unter“ nach Hause brachte, war jedem der Anwesenden klar: Hier teet die Elite im deutschen Jugend-Golf auf.


Umso bemerkenswerter ist das Abschneiden der beiden GVNB-Teams. Platz 3 bei den Jungen und Platz 6 bei den Mädchen ließ abermals die anderen Landesverbände aufhorchen, nachdem bereits im letzten Jahr ein ähnlich gutes Abschneiden zu verzeichnen war. Besonders die finanzstarken Landesverbände aus Deutschlands Süden trieb die Frage um: Wie machen die „armen Verwandten“ aus dem Norden das nur?

Und dabei war bei den Mädchen ein Vorstoß unter die letzten Vier sogar in greifbare Nähe gerückt. In der Zählspielqualifikation noch auf Platz 7 gelandet, scheiterten unsere Mädchen nur knapp mit 2,5:3,5 am Vorjahressieger NRW. Kontrafaktische Überlegungen sind zwar müßig, seien hier aber einmal gestattet: Was wäre möglich gewesen, wenn Larissa Stergiou, die pflichtbewusst Freitagnacht nach einer Jura-Klausur angereist war, aber dann krankheitsbedingt doch nicht eingesetzte werden konnte, am Start gewesen wäre? Aber auch ohne Larissas Unterstützung zwang das GVNB-Team die Berlin-Brandenburgerinnen im anschließenden „kleinen Halbfinale“ ins Stechen, das dann Nationalkader-Spielerin Antonia Eberhard und Kathrin Schnobel mit einem chip in souverän für unsere Mannschaft entschieden. Im abschließenden Spiel um Platz 5 gab es zwar eine klare Niederlage gegen Hamburg, aber dennoch ist das Abschneiden unserer Mädchen als Erfolg zu bezeichnen.
Dies gilt noch mehr für die Jungen, die nach Platz 6 in der Zählspielqualifikation den Drittplatzierten Rheinland-Pfalz/Saarland mit 5:1 aus dem Feld räumten, sich dann aber im Halbfinale dem überlegenen kurzen Spiel der Bayern – dem späteren Turniersieger – geschlagen geben mussten.

 

Im „kleinen Finale“ um Platz 3 gegen Hessen landeten unsere Spieler dann wieder einen Kantersieg. Beim Stand von 5:0 wurden die restlichen Einzel abgeschenkt. Bleibt die Frage nach dem Erfolgsrezept der „armen Verwandten“ aus dem Norden. Was die materielle und personelle Ausstattung betrifft, so konnte ein Blick auf die großen Landesverbände einen schon neidisch machen. NRW, Bayern und BW reisten mit großen Betreuerstäben (inklusive Physiotherapeuten) an, quartierten sich eine Woche im (teureren) Hotel auf der Golfanlage ein, und kleideten ihre Teams nicht nur für den Sport hochwertig ein. Diesem fortgeschrittenen Grad an Professionalität, konnte der GVNB nur konsequente Vorbereitungen entgegensetzen. Die kontinuierliche Arbeit der Landestrainer  in unseren fünf Stützpunkten ist hier ebenso zu nennen wie das gute Management der GVNB-Verantwortlichen im Vorfeld des Turniers. Dank des Sponsorings durch die Parfümerie „Liebe“ waren unsere Teams an den vier Tagen gut ausgestattet. Das Festhalten an klaren Regeln im Umgang miteinander sorgte für einen vorbildlichen Team-Spirit. Und nicht zuletzt ist die fachliche Qualität unserer Captains Daniel Langkabel (Mädchen) und Mark Steckmann (Jungen) hervorzuheben, die mit richtigen Entscheidungen, vielen Einzelgesprächen und emotionaler Wärme für die optimale Einstellung der Spielerinnen und Spieler sorgten. Dank gilt auch GVNB-Geschäftsführer Joachim Schoetzau, der die diesjährige „Mission Jugendländerpokal“ nicht nur perfekt organisiert hat, sondern sich auch vor Ort als Fotoreporter nützlich machte (siehe Fotogalerie).


Ein ganz besonderer Dank gilt allen Spielerinnen und Spielern der beiden GVNB-Teams. Ihr Auftritt in Strelasund auf dem Golfplatz und in Greifswald im Hotel war sportlich vorbildlich, und von mustergültigem Mannschaftsgeist getragen.


Wo der Jugendländerpokal 2014 ausgetragen wird, steht noch nicht fest. Das GVNB-Team freut sich bereits jetzt darauf und brennt vor Ehrgeiz, noch besser abzuschneiden.

Endplatzierungen inkl. LGV-Kennzahlen 

 

GVNB-Mädchenländerpokalmannschaft erreicht 6. Platz. Von links: Marietta Dohrendorf, Nele Sophie Mattner, Cara Iden, Daniel Langkabel, Maxime Tschauder, Antonia Eberhard, Lara Ardler, Kathrin Schnobel, es fehlt Larissa R. Stergiou.
GVNB-Jungenländerpokalmannschaft (verteidigt) souverän 3. Platz. Von links: Lucas Liebig, Nicklas S. Mattner, Sören S. Schneider, Leonhard Studzinski, Lukas Querl, Mark Steckmann, David Michel, Lukas Gras, Alain Kornack.
GVNB-Jungenmannschaft
Sponsor des Landeskaders - Parfümerie Liebe
Jungenländerpokal 2013
Mädchenländerpokal 2013
Neues Logo des GV Niedersachsen-Bremen
Ein glückliches GVNB-Mädchen-Team gegen Berlin-Brandenburg dank Kathrin Schnobel, die aus 20 Meter im Sudden Death einchippte
Nele Sophie Mattner und Kathrin Schnobel
Glückliche GVNB-Mädchen nach Sieg im Stechen
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